AUSSTELLUNG POSITION OBERWALLIS
GALERIE ZUR SCHÜTZENLAUBE, VISP
18. August — 9. September 2018
Zum zweiten Mal präsentiert der Kunstverein Oberwallis charakteristische künstlerische Positionen aus dem Oberwallis. Fiel die Wahl im letzten Jahr mit «zitigi» auf ein kollektiv junger Kunstschaffender, so stellen wir in diesem Jahr quasi drei Künstlergenerationen vor: Uli Wirz, Christoph Heinen und Linda Costales.
«Position Oberwallis» ist aus dem Gedanken entstanden, den Künstlern und Künstlerinnen mit deutlichem Bezug zum Oberwallis eine Plattform zu bieten, ihre jeweilige Arbeit und Themen zu präsentieren, sei es als Gruppe, sei es auf Einladung durch den Kunstverein in einer eigens von uns zusammengestellten Kombination. Die Ausstellung soll im jährlichen Rhythmus während der Ferienzeit als Sommerausstellung des Kunstvereins neben den Einheimischen auch die hier weilenden Touristen ansprechen und ihnen einen Einblick in hiesiges Kunstschaffen geben.
» Vom P-Wort — Der Positionsbegriff im Jargon der Kunstkritik
» Ausstellung Position Oberwallis im RZ-Magazin
ReVision, Christoph Heinen, 2018
Objets trouvés
«ReVision» ist eine Werk-Serie von ‘objets trouvés’ die Objekte aus der Alltagswelt des «alten Wallis» einer «anderen» Betrachtung zuführt. Der unerwartete Blick auf die Rückseiten alter Bilder lässt uns ihre Geschichten erahnen, die sonst im Verborgenen geblieben wären, hätte nicht der Künstler ihre zeitlose Vielschichtigkeit zum Werk erklärt. Wie bei einem Palimpsest überlagern sich die Spuren der Vergangenheit, die Notizen früherer Generationen. Christoph Heinen sieht die Ästhetik in diesen Objekten und ermöglicht uns einen freieren Blick auf die Notate und Struktur der alten Papiere, indem er ihre Vergänglichkeit samt ihrer Geschichte zur Kunst erhebt. Er fordert uns heraus die Strukturen, die Schönheiten der verschiedenen Papiere, ihre Fragilität, die hinterlassenen Zeichen zu entdecken, zu deuten und den dahinter liegenden Erinnerungen nachzuspüren. Damit erweist er diesen Fundstücken eine Reverenz wie sie ähnlich auch bei Uli Wirz in seinen Bronzen zu finden ist. (Text Anette Kummer)
Schlachtfeld
Ausfahrt
Hart am Wind
Peloton
Umbrellas
Stadtplatz
Pilgrimage
Schwarze Ecke
Der letzte Tanz
Piove
Zeitspiel (Serie), Christoph Heinen, 2018
Überduck: weisser Digitaldruck auf digitalem Pigmentdruck
Bei der Werkserie «Zeitspiel» handelt es sich um die Auseinandersetzung mit Filmen aus den 1920er Jahren, mit Filmstills/Einzelbilder aus unterschiedlichen Themen: Krieg, Menschenmengen, Alltagszenen, Verkehr. Es ist eine Atmosphäre aus vergangenen Zeiten leicht unscharf und im typischen schwarz-weiss der frühen Filmaufnahmen. Die Szenen sind nicht eindeutig einzuordnen, die Geschichten dazu muss der Betrachter selber finden – mehrdeutig wie die Bilder sind. Sie werden überlagert von graphischen weissen Linien die aus dem Kontext des Sports stammen: die grafischen Elemente von Spielfeldmarkierungen unterschiedlicher Disziplinen werden aufgegriffen und spielen mit den grafischen Elementen und Inhalten der zugrunde liegenden Filmstills. Das Spiel mit der Zeit findet auf mehreren Ebenen statt: dem alten Kinoerlebnis, dem Sport und der Überlagerung von altem Material mit neuer zeitgenössischer Drucktechnik. (Text Anette Kummer)